Baubericht eines privaten Modellbahn-Projektes: Märklin H0 Anlage: Altenburg III
(oder wenn ein Kindheitstraum erst mit 40 erfüllt werden kann)
Nachdem unser Plan ein neues Haus zu bauen von uns selbst aus diversen Gründen zu den Akten gelegt worden ist, stellte sich natürlich die Frage: Was mache ich mit Altenburg II?.... Schnell entschied ich mich, Altenburg II abzureißen. Tat auch nicht besonders weh, sollte es doch eh nur eine Übungsanlage sein bzw. werden. Einziges Manko: Lange Zeit wieder kein Spielbetrieb möglich, dass war allerdings ein wenig schade, hatte ich doch gerade Gefallen an der Steuerung mit PC und den automatischen Abläufen gefunden.
Bevor ich den endgültigen Plan für Altenburg III "gestrickt" hatte, entstanden ca. 30 Gleispläne. Einige Nächte verbrachte ich am PC und wurde zum Wintrack-Freak. Zuerst wollte ich unbedingt eine Anlage mit großem Bahnhof, Bw und viel Gleisen. Ich weiß nicht mehr genau wie viele Bücher ich gewälzt habe. Alle EJ Ausgaben der "Super-Modellbahnanlagen" wurden gekauft und vor allem die schöne Anlage von Reinhold Barkhoff "Faszination Bundesbahn" hatte es mir angetan. So entstanden eine Menge Gleispläne mit großem Schienenfeld und oberer Paradestrecke, welche das gesamte Bahnhofsvorfeld kreuzen bzw. überqueren sollte. Ein paar der Entwürfe und unterschiedlichen Varianten will ich Euch kurz zeigen:
Was mich immer wieder begeisterte, war die Weichenstrasse mit den schlanken C-gleis Weichen (24711+24712) in Verbindung mit der schlanken Kreuzzung (24740). Probeaufbauten mit dieser Kombination sahen fantastisch aus, wenn ich sie mit einem langen Zug, egal ob 28cm Personenwaggons oder Güterwagen überfuhr.
Eines war jedoch von Anfang an klar: Kein Radius 1 (24130), keine Bogenweichen und im sichtbaren Bereich, wenn möglich, nur R9 (24912) und so viel wie möglich nur schlanke Weichen. Einzige Ausnahme im sichtbaren Bereich, das Bw. Was auch noch nicht klar war, ob ich Epochen gerecht fahre und baue oder doch eine Mischung aus Vorbild und dem, was mir gefällt bzw. was mir Spass macht.
Irgendwann, bereits nach Baubeginn (Oktober 2007), fiel die Entscheidung zur großen Epoche, nämlich III bis V. Ich konnte mich nicht entscheiden und ausserdem gefielen mir auch so viele moderne Loks und Fahrzeuge, dass ich mir sagte: Gefahren wird mit allem was mir gefällt und in meiner Sammlung vorhanden ist. Zu diesem Zeitpunkt besaß ich bereits mehr als 120 Loks und irgendwie gefielen Sie mir alle, egal ob E19 oder eine SBB Cargo 485er. Zwischendurch dachte ich auch an eine Epoche V Anlage mit Museumsverkehr. Dann wären es allerdings ziemlich viele Museumszüge geworden. So werde ich später zwar epochengerecht fahren und z.b. einmal nur mit Epoche III Fahrzeugen auf der Anlage fahren und dann mal wieder alle Züge tauschen und nur Epoche V fahren. Daher werde ich auch die Anlage so gestalten, dass ein schwimmender Übergang möglich ist. Dies bedeutet: keine starre Landschaft in Epoche III, sondern auch moderne Bauten, wie z.b. Betonbrücken und Portale und vor allen Dingen Lichtsignale (keine Formsignale), ebenso wie Stahlgitterbrücken und Ziegelsteinmauern und Portale, ältere und moderne Lampen. Die Stadt Altenburg ebenfalls mit moderne Elementen und dafür später das Dorf dann etwas älter und nostalgischer. Letztendlich ist das ganze ja Hobby und es soll Spass machen. So ist mein Hauptziel eben keine feste Epoche, kein Nachbau eines konkreten Vorbildes, sondern es soll mir einfach gefallen und in sich stimmig erscheinen und "SCHÖN" aussehen. Ja, genau das ist der richtige Ausdruck: Es soll schön bzw. hübsch sein und mir persönlich gefallen.
Auf jeden Fall war es eine spannende Zeit. Endlich konnte ich in anderen Dimensionen planen. Das ganze Zimmer sollte dieses Mal Modellbahn werden. Es gab nur eine Vorgabe seitens meiner Frau: Sie wollte, dass man an die Fenster kommen kann um sie zu putzen.
So konnte ich also das erste Mal über 7,30m Länge verfügen und im Schnitt über 1,20m Breite. Am linken Ende sogar über 3,00m Breite.
Bis Dezember 2008 stand mein Plan für Altenburg eigentlich fest. Doch dann, über die Feiertage, stellte ich mir wieder die Frage: Ist bei dieser Anlagengröße wirklich keine kleine Nebenbahn/strecke vernünftig darstellbar? Bisher dachte ich immer, nein, daß wird zuviel und der berühmte Spruch: Weniger ist Mehr kam zum tragen. Doch eine meiner letzten Neuanschaffungen, die BR 24 von Märklin (36420) und ein Sondernagebot bei Jim Knopf, der ÖBB Schienenbus mit Sound für 199,95€, sorgten wieder für den ernsthaften Gedanken, irgendwo doch noch eine Nebenstrecke bauen zu können. Nach 2 Nächten am PC mit Wintrack (was würde ich nur ohne dieses programm machen?), war es dann soweit. Ebene 01 und 02 mussten so bleiben, da ich diese bereits fertig gebaut habe. Aber Ebene 03 und die Bahnhofs und Bw Ebene konnte ich noch verändern und nun wird es sogar noch einen Ebene 05 geben mit einem Nebenbahn-Endbahnhof (Name stand zu Redaktionsschluß noch nicht fest) der mit 57cm über Grundgestellrahmen seine endgültige Höhe fand. Nun kann ich also Euch den alten Plan und den neuen mit allen Ebenen vorstellen und ich freue mich schon auf die Umsetzung mit der ich bereits vor 2 Tagen begonnen habe.
Bild 01:Zeigt meinen Unterbau, das Rahmengestell
Bild 02:Mein alter Plan, so sollte die Anlage ursprünglich werden.
Noch ohne Nebenbahn und gebogeneren Bahnhof
Bild 03:Dieser Plan wurde gestern (05.01.2009) fertig. Mit Nebenbahn,
und noch einer schönen S-Kurve mit 24912 Gleisen auf der westlichen Zu- und Abfahrt vom Bahnhof zum Gleiswendel.
Bild 04:Zeigt "Meises Modellbahnzimmer" und erklärt hoffentlich, die doch recht merkwürdige Form meiner Anlage.
Bild 05:Soll noch einmal als orientierungshilfe dienen, damit Ihr besser nachvollziehen könnt, wie dieser Gleisplan eigentlich funktioniert und welche fahrtechnischen Möglichkeiten vorhanden sind.
Bild 06 bis 09 zeigt nur noch einmal zur Verdeutlichung die einzelnen Ebenen.